Fasching 2010so, da hammer des aach widder emal geschafft: Die Hibbdebächer Fassenachstumzüch sinn rum. Eischendlisch bin isch ja kaan son iwwerzwersche Fassenachter – awwer wenn isch dann schonnema debei bin, dann mach isch halt des Beste draus. Schee war’s widdä obwohl des am Sonndach moins gaa nedd dennach ausgesehe hat. Awwä als es dann los ging, war’s Weddä doch ganz gut – kalt zwa, awwä wengstens trocke. Um zehn hatt sich die Truppe, die die LKW am Samstag geschmiggt, väkabelt und belade hadde beim Possmann getroffe und iss dann so gesche halb elf los gefaahn um sisch im Westhaafe uffzustelle. „103“ wa unsä Zuchnummä unn so warn mer dann aach gesche 11 Uhr brav uff unserm Plätzi um noch e paar Finnischawweide an dene zwaa Laster unn dem Promotruck vorzenemme, die Maskottscher anzuziehe und uns schon ema so bissi „vorzuglühe“ mit ner Pollonäse bis es dann so gesche halb aans endlisch los ging… En haufe Loid warn uff de Gass – mer glaabds ja immä nedd, wemmä sisch des Weddä moins so aaguggd. Un de Harry hadd widdä e Stimmung gemacht – des war klasse – Mussig gut – Alles gut!

Jenny und NinaUnn unsä Mädschär von de Cheerleader, die hawwe gedanzt wie „de Lumbe am Stecke“ und sinn gehobbe und gesprunge unn hawwe mit ihrne Glitzerpuschele gewedelt, als wenn se noch nie was anneres gemacht hädde. Die warn widdä en eschde Hinguggä! Wie immä halt. Wenn mer dene beim Danze so zugugge duht, geht am‘s Herz uff wie em aale Schlabbe die Naht, sach‘ isch immä. Unn wie die dann noch so sche lache kenne, bei dene sportlische Heechstleistunge, die die da allminnannä beim ganze Umzug bringe, wenn se da soo vorneweg hibbe – ei Gewiddä – mich kennste nach 500 Medä unners Sauerstoffzelt in de Notuffnahm‘ lesche… Schee hawwese des widdä gemacht – unsä Böbbschä! Diesma hadde se zumindst optisch e bissi Konkurrenz von de Hooters-Girls, die aach bei uns mitgelaafe sin… So schee danze wie unsä, kenne die awwä noch nedd.

Fasching 2010Ja - un soga unsä Owwäbonnemaastern, die Petra Roth, war so loggä druff, des die uff aan von unsere vieä Quads druffgehobbe is und sich hadd e Schdigg mitnämme lasse… Glaabsdes aach, ha? Ganz schwarz haddesse se die Petra vorher gemacht.
Die „Kameruner“ warn des – des hat ja inzwische aach schon Tradition! Naddierlisch warn da alle Kameras vom Hessische Rundfunk druff – des kannste glaawe – des war fer unsern Partner naddierlisch e unerwartet awwer umso willkommenere Wärbbung, neh?

Unn dann war naddierlisch am Fastnachtssonntach aach noch Valentisndaach – des hadd nur kaaner mitkrieht. Awwer mir vom Tschierliederfenclub schon. Weil mir unser Böbbscher nämlisch ganz doll lieb hawwe unn so klaane Uffmäksamkeite die Freundschaft erhalte duhn. Unn desdewesche hawwe der Kay unn die Katja aach Bliemscher gekaaft unn hawwese an unser Mädscher verdaild. Jahaa, des hawwese gemacht.

KatrinUnn dann – dann war er aach schon widdä vobbai, de Frankfordder Umzuch vom „Große Raad“.

Am Fassenachtsdienstag war dann noch de Traditionsumzuch in „Klaa Paris“ – wie meistens bei „Kaiserweddä“  unn allerbestä Schdimmung – sozusache als Schlusspunkt von de Kampannje. Es bisse klenner, e bissi familiärer awwä aach e bissi traditionsreischä, weil der Klaa Pariser Umzuch immähin bis ins Jahr 1839 zerigg geht. Da fand der nämlisch des erste Mal statt, weil damals en neue Brunne, die „Gemaa-Bumb“, eingeweiht worn is, die als Pappmaschee-Version bis heut noch dem Zuch alljährlisch voraus fährt. Habbderaachneddgewusst, gelle?

So unn jetz iss aach schon widdä de Aschämittwoch vobbai und dademit des End‘ von de „fünft Jahreszeit“. Awwä des mescht nix – näxtes Jahr simmä widdä debei und da druff froid sisch schon

Ihne ihrn

Babbabää

 

Nachfolgend die „hochdeutsche“ Version:

Guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren!

Fasching 2010Auch die diesjährigen Faschingsumzüge diesseits der Mainlinie zu Frankfurt sind zu Ende gegangen. Eigentlich bin ich ja keiner, dieser begeisterten Fastnachtsteilnehmer, aber wenn ich dann schon einmal dabei bin, trage ich das Meine zum erfolgreichen Gelingen bei. Trotz erwarteter, wetterbedingter Widrigkeiten am Sonntagmorgen verlief der Umzug zwar bei kühlen aber immerhin niederschlagsarmen Witterungsverhältnissen. Vormittags gegen 10:00 Uhr traf sich das LKW-Vorbereitungsteam, das am Vortag die LKWs ausgestattet hatte, auf dem Gelände der traditionsreichen Apfelweinproduktionsfirma Possman und brach gegen 10:30 Uhr auf, um sich auf dem reservierten Aufstellplatz im Frankfurter Westhafengelände für den Umzug bereit zu halten. Die Zugnummer war die „103“, deren Aufstellgelände gegen 11:00 Uhr erreicht wurde. Die Zeit bis zum verspäteten Beginn des Umzuges gegen 12:30 Uhr wurde genutzt um Abschlussarbeiten durchzuführen und die Maskottchen herzurichten. Eine große Menge Zuschauer säumte die Straßen des Zugverlaufes, was angesichts der Wetterverhältnisse erstaunlich war. Unser Moderator Harry führte in gewohnt souveräner Weise durch sein Musikprogramm und verbreite eine ebenso fröhliche wie ausgelassene Heiterkeit unter Zuschauern und Zugteilnehmern.

SteffiAuch die in choreographischer Vollendung vorgetragenen Darbietungen unserer weiblichen Formationssporttanzgruppe lösten bei den Zuschauern Begeisterungsstürme aus. Selbst schwer zu erheiternde Zeitgenossen am Straßenrand konnten nicht umhin, die sowohl sportlich wie auch künstlerisch ausdrucksstarken Darbietungen aller Mitglieder der freundlichen und überaus sympathischen Tänzerinnen, mit spontanem Beifall anzuerkennen. Leistungen, zu denen ich mich selbst unter Zuhilfenahme medizinischer Betreuung außerstande gesehen hätte. Auch die ebenfalls unter unserer Zugnummer mitgelaufenen, optisch durchaus ansprechenden Vertreterinnen der Hooters-Girls mussten die tänzerischen Leistungen unserer Damensporttanzgruppe anerkennen.

SandraDie immer stärker um sich greifende, ausgelassene Heiterkeit machte auch vor unserer hochverehrten Oberbürgermeisterin, Frau Petra Roth, nicht halt, die sich in einem Anflug spontaner Abenteuerlust auf eines der vier ebenfalls in unserem Zug mitfahrenden Vierradmotorräder schwang und sich ein Stück des Weges chauffieren ließ – sehr zur Freude der anwesenden Narrenschaft und der live-berichtenden Medien, was unserem Partner natürlich zu passe kam. Das leicht geschwärzte Gesicht unseres Stadtoberhauptes wurde vom Karnevalsverein „Die Kameruner“ (das ist die verballhornte Bezeichnung des Frankfurter Stadtteils Gallus) verursacht, die kurz zuvor den Römerberg passiert hatten, traditionell in schwarzen „Negerkostümen“ mitlaufen und bisweilen den einen oder anderen Zuschauer mit schwarzer Farbe im Gesicht markieren.

Kay mit ValentinsblümchenAußer dem Fastnachtsumzug war jedoch noch ein weiterer, festlicher Anlass, der „Valentinstag“, zu feiern, der vom Großteil der Zugteilnehmer und Zuschauer weitgehend unbemerkt, nur von den Mitgliedern des Cheerleaderfanclubs begangen wurde. Dies geschah in dankbarer Anerkennung der erbrachten Tanzleistung und als Ausdruck höchster Wertschätzung durch das Überreichen eines kleinen Blumengebindes an die Damen der Tanzgruppe durch Herrn Naundorf und Frau Chiriac - stellvertretend für den ganzen Fanclub.

Dann war der Frankfurter Fastnachtsumzug des „Großen Rates“ vorbei.

UNSERE CheersAm Fastnachtsdienstag folgte dann noch als Schluss- und Höhepunkt der Frankfurter Fastnachtskampagne der traditionsreichste hessische Umzug im Frankfurter Stadtteil Heddernheim, der während der Kampagne liebevoll „Klaa Paris“ genannt wird, weil die hier übliche Lebensweise etwas offener, leichter und freundlicher sein soll und der Vergleich mit der französischen Hauptstadt diesbezüglich durchaus zulässig sei. Der Umzug geht zurück bis ins Jahr 1839, in der er anlässlich der Einweihung eines neuen Brunnens (der „Gemaa-Bumb“ oder verständlicher: Gemeindepumpe) zum ersten Mal stattfand. Das ist auch der Grund, weshalb der Umzug alljährlich – bis heute – von einer Plastik desselben aus gehärtetem Papier angeführt wird. Soweit mein Beitrag zur Aufhellung der Hintergründe.

Nun ist auch der „Aschermittwoch“ vorbei und damit das Ende der sogenannten „fünften Jahreszeit“ erreicht. Aber auch im nächsten Jahr wird es wieder Fastnachtsumzüge in Frankfurt geben, auf die man sich jetzt schon freuen kann.

Viele Grüße

Pappabär